Rückblick auf den "Ellipsis Mitteldeutscher Fachkongress für Unternehmensberatung" vom 10.09.2024 in Leipzig

 

Beginnen möchten wir mit einem ganz großen Dankeschön an alle Referentinnen, Referenten, Teilnehmerinnen, Teilnehmer und die Sächsische Aufbaubank - Förderbank -  für einen gänzlich gelungenen Ellipsis Fachkongress am 10.09.2024 in Leipzig.

Es bedeutet uns von Ellipsis sehr viel, dass die Atmosphäre und unser Engagement so positiv wahr- und aufgenommen wurden. Uns ist es sehr wichtig, Menschen (in unserem Fall die Berater und Unternehmer) zu vernetzen, sie mit aktuellen Vorträgen zu "triggern" und Raum für echten Austausch zu schaffen – gerade in Zeiten wie diesen, die Frau Dr. Katrin Leonhardt zu Beginn skizzierte und Anja Kohl anschließend ausführlich und trefflich erklärte.


Anja Kohl, Dr. Katrin Leonhardt, Sylvi Kunze und Uta Georgi beim Ellipsis Fachkongress 2024

 

So füllten sich bei Anja Kohls Rede in Windeseile die leeren Blätter der Teilnehmer mit vielen Stichpunkten. Eine wichtige Frage (von vielen weiteren) war, worauf im Unternehmen verzichtet werden kann und was in 10 Jahren noch da sein wird - alles unter kritischer Betrachtung der raschen Technologieentwicklungen und der welt-, bundes- und landespolitischen Rahmenbedingungen. Die andauernde German Angst soll einer lebendigen Gegenreaktion des stagnierenden "Alles Mist" weichen und diese Reaktion der deutschen Wirtschaft neues Leben einhauchen. Im Kleinen mit viel Elan beginnend und sich dann schnell ausbreitend. Wer macht den Anfang?


Anja Kohl beim Ellipsis Fachkongress 2024

 

Sämtliche Vorträge haben den Tag enorm bereichert, sorgten für ausreichend Grübeln und neue Ideen bei den Teilnehmern. Das konnten wir während der Pausen anhand der vielen Gespräche feststellen. Die Vorträge vom ehemaligen Galeria Karstadt Kaufhof-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus und dem Strafverteidiger Franz-Josef Schillo ergänzten sich beinahe perfekt, so wie auch später die von Prof. Dr. Mike Espig und Prof. Dr. Volker Nissen.


Stefan Denkhaus beim Ellipsis Fachkongress 2024

 

"Wie pleite darf ein Unternehmen sein?" (eigentlich "insolvent" aber "pleite" passt irgendwie auch als "gar kein Geld mehr da") war ein guter Aufhänger zu Schillos Strafverteidigung von Unternehmern (und deren aktuellen Beratern), wenn Strafverfolgung gegen sie (ab drei Personen als "Bande" bezeichnet) eingeleitet wird. Ein Fazit des Denkhaus-Vortrags war, die Liquidität straff im Auge zu behalten, bspw. wenn kurz nacheinander eine größere Zahl an Verbindlichkeiten fällig wird. Wenn Zahlungsunfähigkeit absehbar ist, sollte zeitnah klar sein, wie die nächsten drei Wochen im Rahmen einer dann notwendigen Insolvenzantragspflicht verlaufen.

Ansonsten kommt (später) eventuell Strafverteidiger Schillo auf den Plan, wenn Untersuchungen privat beim Unternehmer und fast zeitgleich in dessen Büros beginnen. Denn einmal bei der Strafverfolgung auf dem Kieker, kommt man da nicht mehr raus. Das haben sich die Staatsanwaltschaften auf die Fahne geschrieben. Hier einige Schillo-Anmerkungen: Vermeiden Sie klassische Denkfehler wie z. B. dass "der Staatsanwalt Ihr Unternehmen und Sie objektiv betrachtet oder die Verfahrenskosten nicht so teuer werden oder das schon nicht so schlimm wird oder die mit mir zusammenarbeitenden Unternehmen mich beschützen werden". Denn "spätestens bei einer Hausdurchsuchung brennt die Hütte! Dies ist eine Kriegserklärung an das Unternehmen und die Durchsuchten sowie die Beschuldigten!"


Franz-Josef Schillo beantwortet Fragen beim Ellipsis Fachkongress 2024

 


Mittagspause beim Ellipsis Fachkongress 2024

 

Nach einer längeren Pause, um sowohl diese Informationen als auch das Mittagsessen zu verdauen, stellten Mitarbeiterinnen der Ellipsis Gesellschaft für Unternehmensentwicklung mbH ihr aktuelles Portfolio dar. Silke Süße, Klara Welde und Sylvi Kunze kamen dabei u. a. auf die Konditionen der neuen Betriebsberatungs-Richtlinie für Sachsen und die aktuellen Konditionen für die geförderte Beratung Thüringen zu sprechen sowie auf den Digitalisierungs-Zuschuss für Sachsen. Zudem stellte sich Frau Gabriele Klett als neue Leiterin des EllipsisCAMPUS vor und präsentierte dessen Zukunft mit neuen Zertifikatslehrgängen (weiterhin in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW Dresden)), neuen Seminaren und einem erweiterten Fokus auf Inhouse-Schulungen.


Silke Süße (Ellipsis) beim Fachkongress 2024

 

Den technologischen Part nach dem Ellipsis-Intermezzo übernahmen anschließend Prof. Dr. Mike Espig sowie Prof. Dr. Volker Nissen. Dabei ging es (natürlich) um die aktuelle KI-Technologie, die je nach Anwendung "on premise" oder auch cloudbasiert zum Einsatz kommen kann. Prof. Dr. Mike Espig widmete sich den strukturierten Wegen zur KI-Implementierung anhand des integrierten KI-Systems Iam-Lena, welches 16 verschiedenste (Unter-)Assistenten benutzt. Diese arbeiten allesamt autark, so dass Iam-Lena deren Einzelantworten letztlich zusammenführt. Sehr lässig präsentiert, eingebunden in Slack, womit sich zumindest diese Nutzergruppe noch schneller ins Boot holen ließ. Am Ende scheint es ganz einfach, der Weg dahin ist allerdings nur mit Profis zu meistern. Aber genau mit diesem Wissenshintergrund lassen sich eher Anwendungen, bspw. zur Automatisierung, finden und das neue, große Ziel ist erstmals definiert.


Prof. Dr. Mike Espig erklärt Iam-Lena beim Ellipsis Fachkongress 2024

 

Prof. Dr. Volker Nissen widmete sich abschließend dem schwierigen Weg zur Digitalisierung der Consultingbranche. Quasi ergänzend zu den Tools, die Prof. Espig erwähnte, stellte er digitale Lösungen vor, die auch die klassischen Geschäftsmodelle des "People Business" Unternehmensberatung auf den Kopf stellen werden (in Anlehnung an H. W. Wurzel, vorm. Präsident BDU e. V.). Von rein digital und international bzw. auf die Region D-A-CH ausgerichteten Lösungsanbietern über ausgewählte Trends auf Klienten- sowie Anbieterseite wurde schnell ein ganz neues Kapitel der Anforderungen, Angebote und Interaktionsmöglichkeiten zwischen Beratern und Unternehmern aufgeschlagen. Ein wichtiges Fazit im Consulting-Kontext war, dass es um neue Geschäftsmodelle und Innovationen an der Kundenschnittstelle geht, nicht in erster Linie um Prozessoptimierung oder den Technologie-Fokus. Die knappe Stunde Vortrag war eine Art "Druckbetankung", wobei ca. 8 Stunden auf eine komprimiert wurden. Da ist es gut, dass die Teilnehmer die ausführliche, digitale Präsentation zur Hand haben. Die können sie sich nun im Nachgang in ein paar ruhigen Stunden nochmals zu Gemüte führen, mit den auditiv aufgenommenen Informationen des Tages abgleichen und anschließend eigene Ideen für die eigene unternehmerische Zukunft entwickeln.


Prof. Dr. Volker Nissen beim Ellipsis Fachkongress 2024

 

Es gab viel Inhalt an diesem 10.09. Nun liegt es an jedem einzelnen von uns, diesen Tag nochmals revue passieren zu lassen und vielleicht schon mögliche Lösungen für bisher nicht als Problem oder Hemmnis erkannte interne Aktivitäten ausfindig gemacht zu haben. Oder es finden sich Möglichkeiten, die eigene oder auch die Mentalität Anderer auf den Prüfstand zu stellen und stoisch vorwärtsgewandt nach Möglichkeiten zu suchen, die Erfolg im eigenen Business möglich machen und nicht schier unveränderbare Rahmenbedingungen als Gedankengrenze anzusehen. Dafür braucht es Willensstärke, Risikobereitschaft und ausreichend Fachkräfte. Und diese gehen, so wie es Anja Kohl sagte, dorthin, wo es schön ist.

Bis zum nächsten mal!
Ihr Ellipsis-Team